Die Vortragsreihe findet im Rahmen der Ausstellung „Feindschaft, Partnerschaft, Freundschaft?! Duisburgs Kontakte in alle Welt“ statt, die vom 20. März 2022 bis zum 8. Januar 2023 im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen ist. Politische Gegner zu Partnern und schließlich echten Freunden zu machen war die Triebfeder hinter vielen Partnerschaften der Stadt.
Anmeldung unter: https://www.uni-due.de/in-east/events/40_jahre_duisburg_wuhan.
Auftaktveranstaltung – Prof. Dr. Thomas Heberer
Di 3. Mai, 18 – 20 Uhr
„Die deutsch – chinesischen Städtepartnerschaften und die Partnerschaft Duisburg – Wuhan“
Duisburg- Wuhan: Die allererste deutsch- chinesische Städtepartnerschaft wurde im Jahr 1982 begründet. Seitdem befinden sich die beiden Städte in intensivem Austausch. Die Kooperationen umfassen Schulpartnerschaften, Wissenschaftsaustausch, wirtschaftliche Zusammenarbeit und vieles mehr. Im Laufe der Zeit haben sich Inhalte und Form der Partnerschaft verändert. Durch die akute weltpolitische Lage sind neue Herausforderungen dazukommen.
In der Auftaktveranstaltung wird Thomas Heberer über Städtepartnerschaften und Städtediplomatie im Allgemeinen referieren. Dabei sollen auch die Fragen nach der Zukunft von Städtepartnerschaften behandelt werden. Ein Fokus wird auf die Geschichte, Entwicklung und Perspektive der deutsch chinesischen Städtepartnerschaften gelegt.
Im Anschluss sollen Zeitzeugen, die die Etablierung der Städtepartnerschaft mit Wuhan erlebt und begleitet haben, zu Wort kommen.
„Chinas Bedeutung für die deutsche Wirtschaft – Wachsender Profit und wachsende Risiken“ – Prof. Dr. Markus Taube
Di 17. Mai, 18 – 20 Uhr
Die deutsche Wirtschaft ist stark in China engagiert und über ihre Wertschöpfungsketten eng mit der chinesischen Wirtschaft verflochten. Dabei hat sie in der Vergangenheit einerseits massive Technologieabflüsse erfahren, andererseits aber auch gewaltige Gewinne realisieren können. In jüngerer Zeit verändert sich die globale Landschaft derart, dass politische Risiken zunehmend relevant werden. Deutsche Unternehmen müssen sich vor dem Hintergrund zunehmend illiberaler Strukturen in China, dem Technologie- und Handelskonflikt Chinas mit den USA und insbesondere den von der russischen Aggression in der Ukraine ausgehenden Schockeffekten neu mit ihrem Engagement in China auseinandersetzen. Wo liegt die richtige Balance zwischen Engagement und Entkopplung, Partnerschaft und Rivalität?
„China, Deutschland und Europa – Quo vadis?“ – Prof. Dr. Thomas Heberer
Di 31. Mai, 18 – 20 Uhr
Ausgehend von den innen- und außenpolitischen Zielsetzungen der chinesischen Führung skizziert und interpretiert Thomas Heberer Chinas internationales Verhalten und seine Implikationen für die deutsch/europäisch-chinesischen Beziehungen, nicht zuletzt im Kontext der transatlantischen Beziehungen. Unter anderem befasst er sich mit Fragen nach der Bedeutung der dreifachen Klassifizierung Chinas als „Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale“, mit der Rolle Europas im Gemengegelage zwischen den USA und China sowie der Frage einer wertegeleiteten Außenpolitik.
„Chinas digitale Seidenstraße – Technopolitische Dimensionen und Implikationen für Deutschland und Europa“ – Prof. Dr. Dr. Nele Noesselt
Di 14. Juni 2022, 18 – 20 Uhr
Neben Transportinfrastruktur – Schienennetzen, Straßen, Häfen, Flughäfen – umfasst die 2013 von Xi Jinping proklamierte Neue Seidenstraße auch den Aufbau von Internet- und Telekommunikationsnetzen. Mit dieser digitalen Seidenstraße werden nicht nur Hardware und Software chinesischer Unternehmen exportiert. Der Aufbau von smarter Transportinfrastruktur und digitalen Netzen ist eng verwoben mit Fragen nach der Erhebung, Speicherung und Auswertung von personenbezogenen Daten. Die EU (und ihre Mitgliedsstaaten) diskutieren derzeit über die Regulierung und Standardisierung der digitalen Welt, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz. Wie positioniert sich die EU gegenüber der chinesischen digitalen Seidenstraße? Welche Chancen und Risiken werden mit dieser assoziiert?