Duisburgs Kontakte in die Welt I – Partnerstadt Kawasaki?
Die Sonderausstellung „Geister und Genies“ ist noch kein halbes Jahr alt – trotzdem sind wir im KSM Duisburg schon wieder fleißig mit der Recherche für die nächste Ausstellung im „Studio“ beschäftigt. Diesmal sollen die Kontakte Duisburgs in alle Welt eine Rolle spielen. Vielen dürften bei diesem Thema zuallererst die Städtepartnerschaften einfallen.
Duisburg ist mit neun Städten auf (fast) allen Kontinenten verpartnert. Darunter sind so klingende Namen wie Portsmouth in England, das bereits 1950 zur ersten Partnerstadt gemacht wurde. Daneben zählen Städte wie das chinesische Wuhan und die östlichste Millionenstadt Europas, das russische Perm, zu Duisburgs Städtepartnern.
Bei den Recherchen im Duisburger Stadtarchiv stießen wir allerdings auch auf fast vergessene Verbindungen zu Städten, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu Duisburgs Partnerstädten gemacht wurden.
Das japanische Kawasaki in der Präfektur Kanagawa ist so ein Fall. Bereits im Jahr 1983 fühlte der japanische Generalkonsul von Düsseldorf aus bei den Stadtoberen Duisburgs vor, um eine mögliche Partnerschaft einzufädeln. Ein Jahr später besuchte ein Abgeordneter des japanischen Nationaltages Westdeutschland und traf sich mit dem damaligen Oberbürgermeister Josef Krings.
Im April 1984 flog dann sogar ein Vertreter der Stadtverwaltung nach Japan und nahm den potentiellen Kandidaten Kawasaki in Augenschein. Dabei stellte er große Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Gemeinden fest: Auch Kawasaki war eine von der Schwerindustrie geprägte Stadt und auch sie machte in den 1980er Jahren eine ähnliche Transformation wie das damals krisengeschüttelte Duisburg durch.
Trotz aller Ähnlichkeiten und trotz der Kontakte, die man inzwischen geknüpft hatte, kam es nie zur Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung. Ähnlich wie es auch einer realen Freundschaft blühen kann, schliefen die Beziehungen nach Japan langsam ein, ohne dass es einen klar benennbaren Grund dafür gegeben hätte. Im Jahr 1985 verband man sich stattdessen mit Vilnius, das damals Teil der Sowjetunion war.
Die geplante Ausstellung im „Studio“ des KSM will, neben den gelungenen Partnerschaften auch die missglückten Annäherungsversuche in den Blick nehmen, die großen politischen Gesten zwischen den Städten ebenso betrachten, wie die persönlichen Geschichten der Menschen vor Ort.